Der Erfolg einer Paartherapie hängt von mehreren entscheidenden Faktoren ab, die sowohl das Paar selbst als auch die Therapeutin oder den Therapeuten betreffen. Hier die wichtigsten Punkte, die maßgeblich zum Gelingen einer Paartherapie beitragen:
1.
Beidseitige Motivation & Bereitschaft zur Veränderung
Erfolgreich ist eine Paartherapie nur, wenn beide Partner aktiv mitwirken wollen. Ein „Komm du mal mit, du bist das Problem“ ist selten eine gute Ausgangsbasis. Ehrliches Interesse, die Beziehung zu verstehen und zu verbessern, ist entscheidend.
2. Klare Zielsetzung
Was soll erreicht werden? Beziehungsrettung, Trennung auf Augenhöhe, mehr Nähe, Konfliktlösung? Klar definierte Ziele helfen dem Paar und der Therapie, fokussiert und strukturiert zu bleiben.
3. Kompetenz und Passung des/der Therapeut*in
Erfahrung mit Paartherapie, Methodenvielfalt, Neutralität und Allparteilichkeit sind wichtig. Genauso wichtig: Stimmt die Chemie? Fühlt sich das Paar ernst genommen? Ein guter Therapeut ist nicht Schiedsrichter, sondern Prozessbegleiter.
4. Kommunikationsbereitschaft & Offenheit
Paartherapie lebt davon, dass Themen ehrlich angesprochen werden – auch unangenehme. Schweigen, Schuldzuweisungen oder destruktives Verhalten (z. B. Beleidigungen) blockieren Fortschritt. Aktives Zuhören und Respekt sind zentrale Kompetenzen, die oft neu gelernt werden müssen.
5. Geduld & realistische Erwartungen
Tiefe Beziehungsmuster und Verletzungen lassen sich nicht in 2 Sitzungen „lösen“. Erfolg bedeutet oft Verstehen – nicht automatisch Versöhnen.
Auch kleine Fortschritte (z. B. weniger Streit, bessere Kommunikation) sind wichtig.
6. Verantwortung für eigenes Verhalten übernehmen
Therapie funktioniert nicht, wenn nur der/die andere sich ändern soll. Erfolgreiche Paare erkennen: „Was trage ich dazu bei?“ Selbstreflexion ist der Schlüssel zu echter Veränderung.
7. Emotionale Verbindung (wieder)herstellen
Viele Krisen basieren auf emotionaler Entfremdung, nicht nur auf „falschem Verhalten“. Gute Paartherapie zielt darauf, emotionale Sicherheit und Verbundenheit zu stärken.
Paartherapie kann sehr wirksam sein –
wenn beide mitarbeiten, offen sind, Geduld mitbringen und die therapeutische Beziehung tragfähig ist. Sie ersetzt nicht die Arbeit an sich selbst, sondern begleitet und strukturiert sie. Es geht nicht primär um „Recht haben“, sondern um
Verstehen, Verbindung und bewusste Entscheidung.